Ökologie, Önologie und Ökonomie.

Kein Widerspruch.

Es ist schon schwierig, Ökologie und Ökonomie miteinander in Einklang zu bringen. Aber wir wollten noch mehr. Wir wollten Ökologie, Ökonomie und Önologie miteinander harmonisieren. Und das haben wir auch geschafft. Unser Erfolg basiert auf der Tatsache, die schon seit 23 Jahren unser Handeln bestimmt: guter Wein entsteht mit der Natur, nicht gegen die Natur.

Geringere Erträge am Weinberg und schonender Ausbau im Weinkeller lassen meist sortentypische, konzentrierte, charaktervolle und bekömmliche Weine entstehen - die Qualität, die dann zum ökonomischen Erfolg wird.

So wird der Biotrend durch die Qualität zum Erfolg für Winzer, Handel und Kunden.

 
 

Bio am Weinberg

Ein funktionierendes ökologisches System

Ökologischer Weinbau ist viel mehr als nur der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Unkrautvernichtungsmittel. Das vorrangige Ziel des biologischen Anbaus ist, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten und zu steigern. Begrünung und Artenvielfalt sind wichtige, manchmal gut sichtbare Kriterien eines ökologisch bewirtschafteten Weinbergs. Makroökologische Systeme und Lebensräume sollen geschützt und erhalten oder wieder aufgebaut werden. Der natürlichen Entwicklung eines Makrokosmos soll Raum gelassen werden. Durch eine angepasste Kultivierung des Bodens, das Ausbringen organischen Düngers ...

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Bio im Keller

Gesunde Trauben werden zu authentischen Weinen

"Guter Wein wird im Weinberg gemacht." Dies ist eine These, die von vielen Biowinzern überzeugt vertreten wird. Und da ist was dran!
Im Bio-Weinkeller geht es darum, die Arbeit, die im Ökosystem Weinberg geleistet wurde, mit ganzheitlichem Verständnis zu vollenden.Winzerin und Winzer werden also versuchen, den Wein so natürlich wie möglich zu vinifizieren, um einen charakterstarken, unverfälschten und sauberen Wein zu erzeugen.

 

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Nachhaltig

von Anfang an

Nachhaltigkeit ist ein Modebegriff, aber das Konzept ist nicht neu. Neu ist die Vielzahl an Indikatoren, die vor allem die Global Reporting Initiative (GRI) seit Ende der 1990er Jahre entwickelt hat. Die Indikatoren sollen sowohl ökologische, wie auch soziale und ökonomische Faktoren abbilden und so eine allgemeine Bewertung und Vergleichbarkeit gewährleisten.
VivoLoVin als Unternehmung besteht seit Ende der 1980er Jahre und ist als „Bremer Unterstützungsgruppe zur Vermarktung okzitanischer Weine aus den Corbières“ entstanden. Gewissermaßen eine „interkulturelle Kollektivgeschichte“ mit viel Idealismus und Energie für das Produkt und die Winzer, mit einem Einheitslohn unter den Mitarbeitern und einer intensiven Diskussionskultur. Im Mittelpunkt standen anfangs politische, soziale und ökologische Ziele und nicht ausschließlich wirtschaftliche Ziele. Die heutige Geschäftsstrategie ist auf ein langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet. Dabei gilt es, das Leitbild der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und bewusst in die täglichen Abläufe zu integrieren, Ressourcen im Unternehmen schonend und effizient einzusetzen, Risiken zu erkennen und Chancen zu nutzen, sowie verantwortungsvolles Handeln bei allen Mitarbeitern zu stärken.

Nachhaltig - sozial
Bereits vor einigen Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der NGG Bremen der Einheitslohn in einen Haustarifvertrag umgewandelt. Drei Betriebsräte teilen sich die Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und der Geschäftsleitung ist gut und fair. Flache Hierarchien und eine geringe Lohnspreizung sind typisch für VivoLoVin. Ein starkes Wertesystem und ein hohes Maß an Identifikation mit den Zielen des Unternehmens finden sich bei allen Angestellten und Inhabern. Beleg dafür ist die sehr geringe Fluktuation. Auch heute besteht viel Raum für Kommunikation, und interne Diskussionen werden lebhaft geführt. Darüber hinaus ist VivoLoVin seit Jahren ein anerkannter Ausbildungsbetrieb. Zur Zeit werden drei junge KollegInnen zum Lagerfacharbeiter und zur Großhandelskauffrau ausgebildet.
Übrigens: die deutliche Mehrheit der Vivo-Mitarbeiter nutzt den ÖPNV oder kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Nachhaltig – mit Mehrweg auf kurzen Wegen
VivoLoVin versteht sich heute als professioneller Warengruppenspezialist für den Bio- und den Weinfachhandel mit dem Anspruch, sowohl gute Alltagsweine in der Litermehrwegflasche zu einem guten Preis anzubieten, als auch eine Vielzahl von stark qualitätsorientierten Weingütern als Partner exklusiv auf dem deutschen Markt zu vertreten.
Kurze Wege und intelligente Logistiklösungen sind dabei eine wichtige Stellschraube in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und CO2-Einsparung. Eine große Wegersparnis brachte der Aufbau des Füllbetriebs mit eigener Flaschenwaschanlage direkt am Firmensitz des Handelsbetriebes. Durch gebündelte Fassweintransporte und eine schlüssige Rücknahme der Pfandflaschen durch eigene Liefertouren und durch die Vertriebspartner aus dem Naturkost-Großhandel und Weinhandel ist es uns gelungen, die Anzahl der Transportwege weiter deutlich zu reduzieren.

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Winzervisionen

Weingut Rieger

Jeder Wein erzählt seine eigene Geschichte und wird damit unverwechselbar

Als ich 2005, nach meiner Ausbildung, in den elterlichen Betrieb zurückkehrte, war für mich klar, dass ich dort biologischen Weinbau betreiben möchte. Wir setzten diesen Wunsch schnell um und merkten, dass wir gerne noch einen Schritt weiter gehen möchten und entschlossen uns ebenfalls für den biodynamischen Weinanbau.

Die Arbeit im Weinberg auf diese Weise macht unheimlich viel Spaß. Es gibt einen Augenblick, der mich immer wieder fasziniert: wenn es endlich wieder warm wird und die Natur ihren Winterschlaf beendet hat. Die Reben treiben aus, in den Rebzeilen blühen die ersten Pflanzen und Kräuter, die Insekten flattern, Vögel zwitschern - der Weinberg beginnt zu leben.
Jede Vegetationsphase oder auch jeder Übergang zu der nächsten Phase ist natürlich spannend.
Aber das Allerschönste ist die Ernte. Dann werden wir belohnt - für unsere Mühe und unseren Fleiß. Dieser Moment ist auch eine Genugtuung und Bestätigung, dass der ökologische Weinbau der absolut beste Weg ist, um ein Lebensmittel zu produzieren und nachhaltig zu wirtschaften. Man sieht es den Trauben an, fühlt es im Weinberg, erkennt es in dem Geschmack und letztlich merkt man es auch an uns, denn es macht einfach Spaß!

Jeder Weinberg ist etwas Besonderes, denn jeder Weinberg ist anders. Es ist nicht nur die Ausrichtung, die Hanglage, der Boden oder die Sorte gemeint, sondern gerade das, was den Winzer persönlich mit einem Weinberg verbindet. Es sind die Geschichten und Emotionen, die ihm die Motivation verleihen, aus einem Weinberg und seinen Früchten etwas Einzigartiges zu formen. Ein Wein, der seine eigene Geschichte erzählt und damit unverwechselbar wird, wie beispielsweise der Rotwein „Aliya“, der von meinem ersten eigenen Weinberg stammt.

Als sich mein Vater vor 36 Jahren entschloss, den elterlichen Betrieb fortzuführen, bot sich ihm die Möglichkeit, einen Weinberg zu kaufen. Seinen ersten Weinberg. 31 Jahre später, 2008, stand das angrenzende Rebstück zum Verkauf. Nun hatte ich die Möglichkeit „meinen“ ersten Weinberg zu kaufen. Der Weinberg, von dem wir sprechen, ist keine Toplage, die Reben noch lange nicht so alt, dass man von „alten Reben“ sprechen kann, selbst die Sorte Regent ist nicht gerade die Königin der Trauben. Aber dieses Gefühl, an der gleichen Stelle zu starten wie mein Vater und in dessen Fußstapfen zu treten, beflügelte mich, diesen Weinberg zu kaufen und war gleichzeitig die Motivation, etwas Besonderes daraus zu machen. Manche Dinge sind so unscheinbar und ein Potential schlummert dahin, aber mit einem Ziel vor Augen und einem Gespür für die Bedürfnisse des Weinberges kann man Dinge wecken, die über den Durchschnitt hinaus wachsen. Das Ziel war ein Rotwein von Lebendigkeit und Unbeschwertheit, ein Rotwein, der in Erinnerung bleibt: Aliya, („die Erhabene“), so heißt meine Tochter. Sie ist ohne Erklärung etwas ganz Besonderes in meinem Leben und gleichzeitig die Namensgeberin für diesen Rotwein.

 
 

Kontrollierte Qualität

Richtlinien bei ökologischen Weinen

Wer wie VivoLoVin mit Bio-Wein handelt und mit dem „Bio“ Logo wirbt, muss sich in Zusammenarbeit mit einer staatlich anerkannten Kontrollstelle zur Zertifizierung von ökologischen Produkten gemäß der aktuell gültigen VO (EG) Nr. 834/2007 dem Öko-Kontrollverfahren unterziehen.

Im Januar 2009 wurde die bisherige Verordnung Nr. 2091/92 von den neuen EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau von o.g. Neufassung abgelöst, die europaweit die Regeln für die Produktion von ökologischen Erzeugnissen festlegt. Die VO (EG) Nr. 889/2008 enthält die dazugehörigen Durchführungsvorschriften.

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Bio am Weinberg

Ein funktionierendes ökologisches System

Ökologischer Weinbau ist viel mehr als nur der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Unkrautvernichtungsmittel. Das vorrangige Ziel des biologischen Anbaus ist, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten und zu steigern. Begrünung und Artenvielfalt sind wichtige, manchmal gut sichtbare Kriterien eines ökologisch bewirtschafteten Weinbergs. Makroökologische Systeme und Lebensräume sollen geschützt und erhalten oder wieder aufgebaut werden. Der natürlichen Entwicklung eines Makrokosmos soll Raum gelassen werden. Durch eine angepasste Kultivierung des Bodens, das Ausbringen organischen Düngers und die Begrünung des Weinbergs erhält der Winzer statt einer sterilen Monokultur ein funktionierendes ökologisches System mit hoher Artenvielfalt. Die Reben werden auf natürliche Weise mit Nährstoffen versorgt und vor Schädlingen geschützt. Ein begrünter Weinberg hat viele Vorteile. Gerade in Hanglagen ist die lockere Pflanzendecke ein wichtiger Schutz vor Erosion. Die Begrünung wird eigens für die jeweilige Bodenart ausgesucht. Sie hilft, den Nährstoffgehalt zu verbessern und die Wasseraufnahme- und -haltefähigkeit des Bodens zu fördern. Auch lockt die Pflanzenvielfalt Nutzinsekten an, die als natürliche Schädlingsbekämpfer z.B. gegen den Traubenwickler oder andere unwillkommene Gäste dienen. Und außerdem: Sieht ein grüner und blühender Weinberg nicht auch viel schöner aus?
Viel Arbeit der Bio-Winzer besteht darin, genau zu beobachten und dann zu handeln: Je nach Wetter und abhängig von der Ausbreitung von Schädlingen findet spezielle Nützlingsförderung und Stärkung der Reben mit natürlichen Spritzbrühen und z.B. Wasserglas statt. Pilzbefall behandelt der Bio-Winzer u.a. mit Präparaten aus Tonerde oder Algenextrakten, wenn es nicht vermeidbar ist, auch mit Kupfer- und Schwefelpräparaten, die im Bio-Weinbau allerdings nur in streng limitierten Mengen ausgebracht werden dürfen. Neben dem Boden, dem Grundwasser und den Nützlingen profitiert auch der Mensch in mehrfacher Hinsicht vom Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Winzer und Arbeiter im Weinberg kommen nicht mit gesundheitsgefährdenden Spritzmitteln in Berührung und beim Genuss des Weines werden keine Rückstände mitgetrunken.
In der Regel pflanzen Bio-Winzer Rebsorten an, die regionstypisch sind. Es geht um die klimatischen und geophysikalischen Bedingungen, zu denen eine Rebe passen sollte und um spezifische Resistenz gegen Krankheiten wie den echten und falschen Mehltau. In dem Kontext werden aber auch laufend Möglichkeiten erforscht, die Reben widerstandsfähiger zu machen. Eine in Deutschland zunehmende Verbreitung und Akzeptanz findende Alternative sind pilzwiderstandsfähige Sorten, „Piwi“ genannt. Die Rebstöcke dieser Sorten sind durch klassische Rebzüchtung widerstandsfähiger gemacht worden. Qualität und die Betonung des Terroirs stehen beim ökologischen Weinbau mit an erster Stelle. Ein mit natürlichen Mitteln gemachter Wein spiegelt in besonderem Maße seine Herkunft wider: den Boden, die Lage, Klima und Mikroklima, die Art und Weise, wie die Reben gepflegt werden. Weil die Nährstoffe nicht so leicht löslich sind, wie das bei Kunstdünger der Fall ist, bilden die Reben besonders tief reichende und verzweigte Wurzeln aus, die dementsprechend mehr Terroir bildende Stoffe aus Boden und Gestein ziehen können.

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Bio im Keller

Gesunde Trauben werden zu authentischen Weinen

"Guter Wein wird im Weinberg gemacht." Dies ist eine These, die von vielen Biowinzern überzeugt vertreten wird. Und da ist was dran!
Im Bio-Weinkeller geht es darum, die Arbeit, die im Ökosystem Weinberg geleistet wurde, mit ganzheitlichem Verständnis zu vollenden. Winzerin und Winzer werden also versuchen, den Wein so natürlich wie möglich zu vinifizieren, um einen charakterstarken, unverfälschten und sauberen Wein zu erzeugen. Bis vor wenigen Jahren gab es in der EU keine rechtsverbindliche Richtlinie für die Kellerwirtschaft im Bio-Weinbau, daher steht auf Weinetiketten bis zum Jahrgang 2011 der umständliche Halbsatz: ‚Wein aus Trauben aus ökologischer Landwirtschaft‘, denn nur die Landwirtschaft  konnte nach EU Bioverordnung zertifiziert werden. Mit dem 01.08.2012 gibt es nun eine gemeinsame Lösung, die in der EU Verordnung für die sogenannten Kellerrichtlinien für Biowein formuliert ist. Erst seit der Umsetzung dieser Richtlinie, also i. A. mit dem Jahrgang 2012, oder mit nach dem 01.08.2012 abgefülltem Wein darf es „Biowein“ geben. Aber was bedeutet Bio im Weinkeller?
Selbstverständlich ist der Verzicht auf genetisch manipulierte Produkte in der neuen Verordnung definiert, das betrifft im Weinkeller hauptsächlich die Wahl der Hefen. Bio-Reinzuchthefen dürfen aus qualitativen Gründen weiterhin benutzt werden. Dies gilt auch für andere ‚natürliche‘ oder aus natürlichen Produkten gewonnene Hilfsmittel. Lange diskutiert wurden in den Kommissionen die Regeln und Grenzen für die Benutzung von Schwefel als ‚Konservierungsstoff‘. Als Faustregel kann formuliert werden, dass bei Biowein nur maximal 2/3 der im konventionellen Wein erlaubten Gesamtschwefelmenge gemessen wird. An dieser Stelle sei nicht nur erwähnt, dass die meisten BioWeine nach unseren Analysen sehr weit unter diesen Werten auf den Markt kommen, sondern auch der folgende link zu den Kellerrichtlinien genannt:
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:071:0042:0047:DE:PDF


Aber nun zur Praxis der Biowinzerinnen und Biowinzer: Im Weinberg wird sorgfältig der richtige Reifezeitpunkt der Trauben für die Lese abgewartet. Die für den Vegetationsverlauf eines Jahres optimale Reife der Traube sollte der Erntetag sein. Optimal bedeutet in diesem Fall: In der Traube soll ein ideales Verhältnis zwischen Säure und Süße bestehen. Weiterhin sollten die Trauben zum Zeitpunkt der Ernte gesund, unverletzt, trocken und nicht zu warm sein. Die Handlese ist schonender und ermöglicht eine bessere Selektion bei der Ernte. Es gibt aber auch moderne Erntemaschinen, die rücksichtsvoll mit den Trauben umgehen. Allerdings ist der Anteil an Fremdmaterial (Blätter, kleine Zweige, Insekten und Schnecken) bei der Maschinenlese immer höher.
Ist die Entscheidung zum Erntezeitpunkt dann mit stetem Blick auf das Wetter und den Zustand der Trauben sowie einer Prise Bauchgefühl erst einmal getroffen, muss alles Hand in Hand gehen, um gesunde Trauben in den Keller zu bekommen. Weiße Trauben werden oft auch schon in der Nacht geerntet, dann sind sie besonders fruchtig. Damit ist eine wichtige Grundlage geschaffen, um wirklich guten und reinen, lebendigen Wein machen und auf chemische Hilfen verzichten zu können.
Neben der Minimierung des Einsatzes von naturnahen Hilfsmitteln wird Wert darauf gelegt, die Weine möglichst wenig physischem Stress auszusetzen. Das heißt, die Trauben werden nur mit geringem Druck gepresst und die Umlagerung der Weine geschieht möglichst mit Unterstützung von natürlichem Gefälle, um den Pumpaufwand niedrig zu halten.
Glücklicherweise gibt es hier Unterstützung durch moderne Technik. Intelligente pneumatische Pressen, temperaturgeregelte Tanksysteme, kleine Kräne, die Tanks heben und moderne Flüssigkeitsfilter sind nur einige Beispiele einer modernen Kellerausstattung, die den Verzicht auf chemische Hilfsmittel unterstützt und dem Wein hilft, sein natürliches Potenzial voll zu entfalten.

Naturnahe Hilfsmittel werden meist nur wenig genutzt und sind regional oft unterschiedlich. Selbstverständlich wird auf synthetische chemische Zusätze, sowie genetisch manipulierte Mittel konsequent verzichtet. In vielen Weingütern wird mit eigenen Hefen gearbeitet. Reinzuchthefen sind erlaubt und aus qualitativen Gesichtspunkten oft eine gute Wahl. Die Gärung der Weine ist verlässlicher und die Aromen des Weins können sauberer und klarer hervortreten. Auch bleibt dem Winzer die Unsicherheit erspart, dass die Gärung auf halbem Wege stecken bleiben könnte.
War das Lesegut in perfektem Zustand, kann bei der Traubenanlieferung meist auf die Zugabe von Schwefelsäure verzichtet werden. Während der Gärung und unmittelbar danach enthalten die Weine oft noch ausreichend CO2, um gegen Oxidation geschützt zu sein. Meist wird mittels moderner Klimatechnik oder durch die natürliche Kühle in alten Kellergewölben für niedrige Lagertemperaturen gesorgt, um unerwünschte Alterungseffekte zu verhindern. Während der Lagerung und vor der Abfüllung ist es allerdings meist unumgänglich, dem Wein etwas Schwefelsäure zuzuführen, um die Aromen zu erhalten, eine Farbveränderung zu vermeiden und die Bakterienproduktion zu unterbinden. Niemand möchte alte, braune Weine mit Essig-Ton trinken. Als Richtwert kann aktuell von einem in der Bio-Weinher-stellung um 40-50 Prozent reduzierten Schwefelsäureeinsatz im Vergleich zur konventionell erlaubten Menge ausgegangen werden. Soweit möglich, wird mancherorts ganz auf die Zugabe von Schwefel verzichtet. Dies geht allerdings mit einer meist verringerten Lagerfähigkeit einher und birgt ein gewisses Risiko hinsichtlich der Haltbarkeit des Weins.
Weitere oenologische Kunstgriffe führen häufig dazu, dass der Wein seine Individualität verliert, die typischen Noten des Terroirs kaschiert werden oder positiv ausgedrückt: Der Wein wird leicht trinkbar und ist geeignet, das Geschmacksbild eines uniformen Mengenträgers zu treffen. Auch das ist im Bereich unserer Weine manchmal ein Ziel. Dies ist aber nicht unser sensorisches wie persönliches Ideal, sondern wir und unsere Partner können auch dieser Nachfrage gerecht werden.
In der Regel werden bei den Weißweinen keine künstlichen Korrekturen des Säuregehalts vorgenommen. Wir bevorzugen das Ausfällen der Weinsäure durch die natürlichen Temperaturschwankungen. Die damit zwingend einhergehende Ausfällung von Weinstein sollte im Idealfall vor der Abfüllung stattfinden. Da es aber in mediterranen Gefilden manchmal gar nicht so kalt wird, dass die Reaktion katalysiert wird, kann es durchaus bei unseren Bioweinen zu kristallischen Depots in den Flaschen kommen, die aber keinen Weinfehler darstellen.
Die Rotweine haben fast alle die sogenannte malolaktische Gärung durchlaufen. Das heißt, sie sind frei von der etwas spitzen Äpfelsäure. Diese Gärung kann durch Temperaturerhöhung ausgelöst werden oder durch die Zugabe von Milchsäurebakterien.
Mögliche weitere Behandlungen, die auch Bioweinen gut tun können, sind mechanische Filtrationen oder Klärung mit Mineralien (Bentonit mit hoher physikalischer Bindungskapazität), um die Weine sanft von Schwebstoffen nach der Gärung zu befreien.
Auch wenn der Einsatz von Gelatine, Hausenblase (ein Fischeiweiß), Eiweiß und Kupfer erlaubt ist, versuchen unsere Winzer, diese nur in extremen Jahrgängen zur Schönung einzusetzen. Allgegenwärtiges Ziel ist es, die Weine natürlich und authentisch zu vinifizieren und in der Kellerarbeit lediglich mechanische Methoden einzusetzen und die weineigenen Potenziale zu nutzen.
Die Lagerung und Reifung von Weinen geschieht unter Auflage von inerten Gasen (Stickstoff) um die Oxidation und Pilzbildung im Oberflächenkontakt mit Luft zu verhindern. In den meisten Fällen sind die Lagerbehälter aus Stein und Zement oder aus Edelstahl. Weitere Reifung findet oft in großen Holzfässern oder in den kleinen Barrique-Eichenfässern statt.
Und wie bereits zu Beginn erwähnt: Selektive, geduldige Arbeit im Weinberg zahlt sich aus. Die meisten Weine machen sich (laut María Barrena Belzunegui von den Bodegas Azul y Garanza) von selbst, wir sollten ihnen nur genügend Zeit lassen. Und das beherzigen auch wir von VivoLoVin in den Weinwerken. Im direkten Kontakt mit den Weinen lernen wir, sie zu verstehen und so natürlich wie möglich zu behandeln - nur so entstehen authentische, naturbelassene und individuelle Weinqualitäten, die stets Freude und Abwechslung bieten.

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Nachhaltig

von Anfang an

Nachhaltigkeit ist ein Modebegriff, aber das Konzept ist nicht neu. Neu ist die Vielzahl an Indikatoren, die vor allem die Global Reporting Initiative (GRI) seit Ende der 1990er Jahre entwickelt hat. Die Indikatoren sollen sowohl ökologische, wie auch soziale und ökonomische Faktoren abbilden und so eine allgemeine Bewertung und Vergleichbarkeit gewährleisten.
VivoLoVin als Unternehmung besteht seit Ende der 1980er Jahre und ist als „Bremer Unterstützungsgruppe zur Vermarktung okzitanischer Weine aus den Corbières“ entstanden. Gewissermaßen eine „interkulturelle Kollektivgeschichte“ mit viel Idealismus und Energie für das Produkt und die Winzer, mit einem Einheitslohn unter den Mitarbeitern und einer intensiven Diskussionskultur. Im Mittelpunkt standen anfangs politische, soziale und ökologische Ziele und nicht ausschließlich wirtschaftliche Ziele.
Die heutige Geschäftsstrategie ist auf ein langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet. Dabei gilt es, das Leitbild der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und bewusst in die täglichen Abläufe zu integrieren, Ressourcen im Unternehmen schonend und effizient einzusetzen, Risiken zu erkennen und Chancen zu nutzen, sowie verantwortungsvolles Handeln bei allen Mitarbeitern zu stärken.

Nachhaltig sozial
Bereits vor einigen Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der NGG Bremen der Einheitslohn in einen Haustarifvertrag umgewandelt. Drei Betriebsräte teilen sich die Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und der Geschäftsleitung ist gut und fair. Flache Hierarchien und eine geringe Lohnspreizung sind typisch für VivoLoVin.
Ein starkes Wertesystem und ein hohes Maß an Identifikation mit den Zielen des Unternehmens finden sich bei allen Angestellten und Inhabern. Beleg dafür ist die sehr geringe Fluktuation. Auch heute besteht viel Raum für Kommunikation, und interne Diskussionen werden lebhaft geführt. Darüber hinaus ist VivoLoVin seit Jahren ein anerkannter Ausbildungsbetrieb. Zur Zeit werden drei junge KollegInnen zum Lagerfacharbeiter und zur Großhandelskauffrau ausgebildet.
Übrigens: die deutliche Mehrheit der Vivo-Mitarbeiter nutzt den ÖPNV oder kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Nachhaltig – mit Mehrweg auf kurzen Wegen
VivoLoVin versteht sich heute als professioneller Warengruppenspezialist für den Bio- und den Weinfachhandel mit dem Anspruch, sowohl gute Alltagsweine in der Litermehrwegflasche zu einem guten Preis anzubieten, als auch eine Vielzahl von stark qualitätsorientierten Weingütern als Partner exklusiv auf dem deutschen Markt zu vertreten.
Kurze Wege und intelligente Logistiklösungen sind dabei eine wichtige Stellschraube in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und CO2-Einsparung. Eine große Wegersparnis brachte der Aufbau des Füllbetriebs mit eigener Flaschenwaschanlage direkt am Firmensitz des Handelsbetriebes. Durch gebündelte Fassweintransporte und eine schlüssige Rücknahme der Pfandflaschen durch eigene Liefertouren und durch die Vertriebspartner aus dem Naturkost-Großhandel und Weinhandel ist es uns gelungen, die Anzahl der Transportwege weiter deutlich zu reduzieren.
VivoLoVin bietet dem Fachhandel ein Mehrwegprogramm mit starken Marken wie La Estrella, Vivo Tinto, Le Pavot, Vinello, Trifoglio, Mas Lunette, Belcante uvm.
Unsere CO2-Bilanz verbessern wir zusätzlich dadurch, dass sowohl unser Füllbetrieb, die WeinWerke Bremen, als auch VivoLoVin seit Jahren ihren Strom vom zertifizierten Öko-Stromanbieter Naturstrom AG beziehen.

Nachhaltig – die Zusammenarbeit mit unseren Winzern
VivoLoVin handelt ausschließlich mit Weinen aus biologischem Anbau. Dabei unterstützt VivoLoVin Winzer bereits in den Jahren der Umstellung und vermarktet ihre Weine auch schon in dieser für sie wichtigen Phase. Der Einkauf besucht regelmäßig alle Partnerweingüter, probiert die neuen Jahrgänge und bespricht neue Projekte.

Eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise und eine nachhaltige Landbewirtschaftung und Weinbergspflege gehen weit über die Mindeststandards der EU Bio-Regelung hinaus. VivoLoVin bemüht sich, Weingüter zu finden und zu fördern, die sich diesen anspruchsvolleren Grundsätzen verschreiben. Dazu gehören beispielsweise die Bioweinpioniere Albet i Noya aus Katalonien und
Di Filippo aus Umbrien, aber auch eine Vielzahl von Winzern, die erst nach der Jahrtausendwende ihre Betriebe umgestellt haben, dies aber sehr konsequent gestalten. Diese Winzer beleben häufig aufgegebene traditionelle Anbauregionen wieder, in denen Jahrhunderte lang Weinbau betrieben wurde. Zum Teil werden alte Rebstöcke wieder in Ertrag genommen, aber auch komplette Neubepflanzungen werden angelegt. U.a. sind das Pago Casa Gran aus Valencia, aber auch Jean Boucabeille mit seinem Weingut nahe Perpignan im Roussillon. Seine 25 ha terrassierte Rebflächen auf Schieferuntergrund ziehen sich an den Hängen des Hügels Forca Real hinauf. Die traditionell sehr guten Lagen waren im Zuge der Landflucht im Laufe des 20. Jh aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes und der geringen Rentabilität aufgegeben worden. In den 1970er Jahren wurden neue Reben gepflanzt. Mitten in der mediterranen Strauchheide, deren Fauna und Flora denkbar harte Bedingungen für die Rebsetzlinge bieten, erzeugt Boucabeille heute feine, anspruchsvolle Weine.

Carlos Laso von Pago Casa Gran aus Valencia bewirtschaftet seit 2005 seine Weinberge nach den Grundregeln des biologischen Landbaus. Im Jahr 2010 wurden die Bewirtschaftungsmethoden durch die Einbindung der strengen Regeln des Institutes Delinat noch verschärft. Grundlegend wichtig sind Laso lebendige Böden und eine deutliche Erhöhung der Biodiversität. Derzeit werden alle größeren Rebparzellen mit einer Reihe Olivenbäume aufgewertet. Dazu müssen jeweils zwei Zeilen Reben ausgerissen werden. Bereits seit 2005 lässt Carlos Laso die Begrünung im Weinberg stehen. Diese trocknet im Sommer zwar aus, über den Winter blüht sie aber wieder auf. Der Winzer ist überzeugt, dass diese natürliche Konkurrenz den Reben förderlich ist. Seit einiger Zeit experimentiert er mit neuen speziellen Samenmischungen, von denen er sich eine weitere Verbesserung des ökologischen Gleichgewichts verspricht.

Auch viele andere Weingüter gehen in ihrer Weinbergs- und Kellerarbeit weit über die Mindeststandards der EU Bio-Verordnung hinaus. So zum Beispiel das Weingut Barone Pizzini aus der Lombardei, dessen Kellerbauweise für eine natürliche Kühlung ohne hohen Energieeinsatz sorgt. Vittorio Carraro von der Cantine Giol erzeugte als einer der Ersten in Italien zertifiziert vegane Weine. Christophe Piat vom Château Couronneau aus dem Bordeaux legte Teiche zur Bewässerung der Rebanlagen an. Roberto Di Filippo aus Umbrien setzt inzwischen nicht nur zunehmend biologisch dynamische Ansätze im Weinbau um, sondern versteht sich auch als verlässlicher sozialer Partner und Arbeitgeber in der Region.
Uns sind langfristige Partnerschaften mit unseren Winzern und zu unseren Kunden wichtig. Für VivoLoVin und seine Kunden sichern die Biowinzer die Qualität und Verfügbarkeit der Weine. Wir bemühen uns auf der anderen Seite, unseren Lieferanten sichere Abnahmemengen zu fairen Preisen zu garantieren.

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Kontrollierte Qualität

Richtlinien bei öklogischen Wein

Wer wie VivoLoVin mit Bio-Wein handelt und mit dem „Bio“ Logo wirbt, muss sich in Zusammenarbeit mit einer staatlich anerkannten Kontrollstelle zur Zertifizierung von ökologischen Produkten gemäß der aktuell gültigen VO (EG) Nr. 834/2007 dem Öko-Kontrollverfahren unterziehen.
Im Januar 2009 wurde die bisherige Verordnung Nr. 2091/92 von den neuen EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau von o.g. Neufassung abgelöst, die europaweit die Regeln für die Produktion von ökologischen Erzeugnissen festlegt. Die VO (EG) Nr. 889/2008 enthält die dazugehörigen Durchführungsvorschriften.
Landwirte, Verarbeiter, Importeure und Händler, die Erzeugnisse mit Hinweis auf den ökologischen Landbau produzieren, aufbereiten, lagern und vermarkten wollen, sind ebenso verpflichtet, sich einem entsprechendem Kontrollverfahren zu unterstellen wie Importeure, die ökologische Lebensmittel aus Drittstaaten in die EU einführen.
Auch die Kennzeichnung von vorverpackten Öko-Lebensmitteln wurde mit der (EG) Nr. 834/2007 erneuert und ist seit dem 01. Juli 2010 verpflichtend. In einem europaweiten Wettbewerb wurde ein neues EU-Bio-Logo gestaltet (das Blatt).
Die Verordnung (EG) Nr. 271/2010 enthält die Gestaltungsrichtlinien sowie die Durchführungsvorschriften zur Nutzung des neuen EU-Bio-Logos. Unter folgendem Link finden Sie Informationen zur Gestaltung des EU-Bio-Logos und können das Logo herunterladen:

http://www.bio-siegel.de

Sonderfall Wein

Im Zusammenhang mit Weinen und Sekten besteht die Besonderheit, dass die EU-Kommissionen sich erst in jüngster Vergangenheit auf eine eine EU-Kellerrichtlinie festlegen konnte. Diese gilt erst ab 01.08.2012. Erst ab Jahrgang 2012, bzw Weinen aus Vorjahren die nachweislich gemäß der neuen EU Richtlinie verarbeitet wurden darf das EU-Bio-Logo folglich verwendet werden. Bis dahin war die Verarbeitung nicht auf EU Ebene geregelt, daher gab es auch keinen Biowein, sondern Wein aus Trauben aus ökologischer Landwirtschaft.
Mit dem Jahrgang 2012 wirkt nun die neue EU Durchführungsverordnung Nr. 203/2012 auf Basis der Verordnung EG Nr. 834/2007.  In der Weinwelt wird diese Verordnung kurz (Bio-) Kellerrichtlinien genannt.
In diesem für die gesamte EU gültigen Regelwerk werden die für Biowein zugelassenen Verarbeitungsprozesse, Hilfsmittel und Grenzwerte definiert.
Für die Freunde und Freundinnen des Bioweins garantiert diese lang erwartete Verordnung klare und einschätzbare Vorteile gegenüber dem konventionellen Wein. Hier seien insbesondere die nun stark reduzierten zulässigen Werte der schwefeligen Säure genannt. Die Grenzwerte sind rund 30% niedriger als bei konventionellem Wein und sind sicherlich auch eine Herausforderung für den ein oder anderen Biowinzer in klimatisch schwierigen Jahrgängen.
Die Verordnung finden Sie unter: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:071:0042:0047:DE:PDF

Sicherheit bei Vivo
Nur Produkte, von deren Lieferanten uns am Tag der Anlieferung ein gültiges Öko- Zertifikat vorliegt, dürfen in Verkehr gebracht, sprich verkauft werden. Um dies lückenlos sicherzustellen, stützt sich unser internes Kontrollsystem auf eine eigene Datenbank, welche bereits beim Anlegen einer Bestellung das Vorliegen des Zertifikats abfragt. Ist dies nicht der Fall, wird das Zertifikat beim Lieferanten angefordert, damit es rechtzeitig da ist, um die Warenannahme zu erlauben.

Auch die von VivoLoVin beauftragten Subunternehmen, wie z.B. Weinwerke Bremen unterliegen dem Kontrollverfahren und müssen das jeweils neue Zertifikat vorlegen, damit das Kontrollverfahren durchgängig bleibt und damit sicherstellt, dass nur kontrollierte Unternehmen an der Produktion beteiligt waren.

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